Das Waldbrand-Vorführfahrzeug war zu Besuch

Am 05.08.2021 um 18 Uhr ist es soweit. Die französische Firma Desautel stellt uns ihr Waldbrand-Tanklöschfahrzeug vor. Dieses ist spezialisiert auf die Waldbrandbekämpfung und bringt daher einige Besonderheiten mit sich, welche in deutschen Feuerwehren eher unüblich sind. Daher bekommen wir die Gelegenheit unsere Technik mit der französischen Technik zu vergleichen und evtl. Vor- und Nachteile an diesem Fahrzeug zu erkennen.

In Frankreich gibt seit Jahren verherrende Waldbrände, daher sind Fahrzeuge, wie dieses TLF-W (Tanklöschfahrzeug-Waldbrand) keine Seltenheit und gehören dort zur Standartausstattung in der Feuerwehr. Taktisch ist es in Frankreich so, dass vier bis fünf solcher TLF-W 3000 (Tanklöschfahrzeug mit 3000L Wasser) zusammen ausrücken und zusätzlich dazu noch weitere GTLF-W 13000(Großtanklöschfahrzeug mit 13000L Wasser). In diesem Verbund werden in der franz. Taktik effektiv dynamische Waldbrände bekämpft. Diese Taktiken sind in Frankreich seit Jahrzehnten erprobt und werden zunehmend taktisch in Deutschland übernommen.

Daher besitzt diese Fahrzeugklasse einen besonders großen Wassertank und ein geländetaugliches Fahrwerk um auch abseits der befestigten Wege aggieren zu können. Jedoch sind diese Modelle nur auf den Waldbrand abgestimmt. So besitzen diese Fahrzeuge einen Überrollbügel, eine Selbstschutzanlage mit seperaten 500L Wassertank, einen Frontwasserwerfer oder auch eine umluftunabhängige Luftversorgung. Damit wird im Waldbrand bei drehenden Wind garantiert, dass die Besatzung des Fahrzeuges für mind. 6 Minuten vor dem Feuer geschützt sind.

Für Wohnhausbrände aller Art oder auch technische Hilfeleistungen sind diese Fahrzeuge im Kern nicht ausgelegt.

In Deutschland muss dieses Fahrzeug einer Deutschen Norm entsprechen, um die notwendigen Fördermittel für die Fahrzeuge in Anspruch nehmen zu können. Daher ist das vorgestellte Fahrzeug StVO tauglich umgerüstet und besitzt die TLF 3000 – Norm. Daher wird die einfache und zweckgebundene Ausstattung leicht vernachlässigt. So muss sich laut Norm auch ein Standrohr auf dem Fahrzeug befinden, dieses ist jedoch beim Waldbrandeinsatz meist nicht notwendig. Darüber hinaus befindet sich auf dem Aufbau auch eine Steckleiter, da die Norm diese Leiter vorsieht.