Historisches

…von einst und heute

Nutzet das Feuer, doch wehret der Flamme.

Der aufgeregte Ruf „Feuer“ wird so manches Mal in vergangenen Tagen aus dem Munde eines aufgeschreckten Bürgers durch unser altes Städtchen erschollen sein. Vom „Feurio“ des Nachtwächters oder des Aussichtspostens auf dem Alten Markt unterstützt, eilten die Bürger zusammen, um die schnell um sich greifenden Flammen mit ihren wenigen Hilfsmitteln zu bekämpfen. Eile tat not. Waren doch die Häuser, Scheunen und Ställe durch ihre hölzernen Fachwerkkonstruktionen und dem füllenden Lehm-Stroh-Gemisch eine willkommene Beute der gierigen Flammen. Vor allem aber auch den Besitzern der Nachbarhäuser mußte geholfen werden, weil die eng aneinandergefügten Bauten leicht straßenweise in Flammen aufgingen. Solche Katastrophen waren ja hinlänglich bekannt, Mit Entsetzen erinnerten sich die Bürger an den schrecklichen Stadtbrand vom April 1638. Durchziehende schwedische Truppen des Dreißigjährigen Krieges hatten ihre Spuren der Vernichtung hinterlassen. Und diese Vernichtung der Stadt war schon niederschmetternd. Waren doch in einer Nacht 104 Häuser, fast die Hälfte aller Anwesen, darunter auch Schloß, Kirche und Rathaus in Asche gelegt. Tagelang mühten sich beherzte Männer der Flammen Herr zu werden, indem sie aus Ledereimern Wasser in die brennenden Häuser gossen. Die gesamte Einwohnerschaft war zur Stelle und bildete Eimerketten zwischen Wasserstelle und Brandstelle.

Aber auch in friedlichen Zeiten drohten der Stadt immer wieder solche Katastrophen. Die Ursache lag meistens in den verwendeten Schleißenlichtern, den sogenannten Holzfackeln. Ein kienhaltiger, von dem berufsständigen Schleißenmacher angefertigter langer Span wurde in einem an der Wand befestigten eisernen Halter angebrannt und erhellte am Abend Wohnung und Stall. Große Umsicht und ständiges überwachen war von Nöten. Blieb das aus. war das nächste „Feurio“ ausgelöst. Aber auch die Holzkamine und Holzschindeldächer waren eigentlich immer eine Gefahr. Es war schon richtig, daß der lederne Feuereimer in jedem Haus gleich hinter der Haustür hing.

Von solcher ständigen Not geplagt, hat sich der Rat unseres Städtchens 1654 doch eingehender mit dem Feuerlöschwesen befaßt. 12 Leitern und die notwendigen Haken sollten angeschafft und wohlweislich um den Markt mit seinem Rathaus und um die beiden einnahmeträchtigen Brauhäuser angebracht werden. Auch sollte kein Bürger ein Meister werden können, wenn er nicht einen ledernen Feuereimer zum Wohle der Stadt in das Rathaus spendete.

Mit dem Wachsen der Stadt wuchs auch die Feuergefahr. Ihr zu begegnen wurde 1699 im Weiher ein Gehäuse für viele Leitern erbaut und schon 1700 „eine große messingene Feuerspritze“ angeschafft und für dieselbe ein „Verwahrungshäuschen“ auf dem Markte errichtet. Wenn auch diese Feuerspritze „… an etlichen Orten sehr mangelhaft war…“: so hat sie doch in den Jahren ihres Einsatzes wirkungsvoller als die Wassereimer bei der Bekämpfung der zahlreichen und ausgedehnten Brände dienen können. Ob wirklich der Spöttername „Gockel-Roda“, man behauptet, daß durch Blitzschlag und Fahrläßigkeit der „Rote Hahn“ öfters auf Rodaer Dächern saß als anderswo, für die Gründung der Feuerwehr ausschlaggebend war, wissen wir nicht. Aber auf Grund der vielen vernichtenden Brände sah sich der damalige Bürgermeister Back im Jahre 1862 veranlaßt, neben der Bildung zahlreicher anderer Vereine auch eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen.

Die Gründung (1862)

Bereits am 10. September 1862 wurde an Stadtratsstelle die Verpflichtung von 12 Mann auf 4 Jahre durch Handschlag und Unterschriftsleistung zur Steigermannschaft vorgenommen. Am 2. Oktober 1862 bestand die Freiwillige Feuerwehr bereits aus 42 Mann. 1873 bewährten sich diese Feuerwehrmänner mit ihren Leitern, Eimern, Lederkappen, Gurten, Haken und Laternen bei einem durch Blitzschlag ausgelösten Großbrand in der damaligen Klostergasse. 8 Häuser wurden Opfer der Flammen. Vom Rat der Stadt und seinem Bürgermeister wurde daraufhin folgende Bekanntmachung erlassen:

Mannigfache bei dem Feuerunglück, welches unsere Stadt am 28.07.1873 heimsuchte, gemachte Erfahrungen nötigen uns, mit ernster Mahnung die Ordnung und Vorschrift in Erinnerung zu bringen, daß jeder nicht kranke hiesige Bürger verpflichtet ist, bei einem in der Stadt ausgebrochenen Brande nach Maßgabe seiner Kräfte zu Lösch- und Rettungsmaßregeln mitzuwirken, soweit nicht eigene nahe Bedrohung durch die Elemente Entschuldigung zuläßt.“

Aus den Erfahrungen dieses Brandunglückes wurde in den folgenden Jahren die Ausbildung der Feuerwehrmänner verbessert. Angesehene Bürger wurden als Spritzenführer eingesetzt.

1891 wurde die bestehende Feuerlöschordnung der Stadt Roda zum Ortstatut erhoben und durch wesentliche Maßnahmen ergänzt. Die Leitung alle in Bezug auf das Feuerlöschwesen des Stadtbezirkes sich ergebenden Angelegenheiten lag danach in den Händen einer Feuerlöschkommission. Als ständige Vertreter gehörten ihr der Bürgermeister der Stadt als Oberleiter aller Lösch- und Rettungsanstalten im Stadtbezirk sowie der Kommandant der Gesamtfeuerwehr an. Für die Dauer von 2 Jahren wurden 2 Gemeinderatsmitglieder und 3 Mitglieder aus der übrigen Bürgerschaft gewählt.

Nach dem Statut bestand die Rodaer Feuerwehr aus der Freiwilligen Feuerwehr und der städtischen, auf Grund allgemeiner Bürgerpflicht zu bildenden Pflichtfeuerwehr. Diese Pflichtfeuerwehr, in deren Dienst alle männlichen Bürger vom 18. bis zum 50. Lebensjahr verpflichtet waren, hatte den Zweck, die Freiwillige Feuerwehr den örtlichen Bedürfnissen entsprechend zu ergänzen und eventuell zu ersetzen. Beide Feuerwehren vereint bildeten die Gesamtfeuerwehr der Stadt Roda. Die 1888 gegründete Turnerfeuerwehr wurde ebenfalls mit einbezogen.

Im Jahre 1887 erhielt die Feuerwehr einen Übungsplatz in der damaligen Schützenhaushohle. Es ist der heutige Spielplatz in der Gustav-Herrmann-Straße. Dort wurde im gleichen Jahr ein Steigerturm aufgestellt und anläßlich des 25-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr eingeweiht.

Auszug aus der Statistik des Landesverbandes Sachsen-Altenburger Feuerwehren

Gründung der Feuerwehr Roda1862
Einwohneranzahl4000
Name und Stand des KommandantenKörner Prof. Bau-Schuldirektor
Art der FeuerwehrFreiwillige Feuerwehr
Mitglieder aktiv90
Zahl der Ehrenmitglieder7
Angaben über Hochdruckwasserleitungja (Trinkwasserleitung)
Anzahl der Hydranten32 (Oberflur)
Übungenja
Angaben über Üungshäuser und Plätzebeides vorhanden
Einrichtungen zur Wasserentnahme (außer Wasserleitung)Bach und Fluß
Zahl der Spritzenhäuser1
AlarmeinrichtungGlocken, Trommeln und Hornisten
FeuerwehrzeitungFeuerspritze
BemerkungenEs besteht noch eine Pflichtfeuerwehr
Anzahl der Abteilungen der Wehr3
Steiger35
Spritzenmannschaft der Übrigen Abt.55
Spritzen:
Zweirädrige Spritzen mit Saugwerk2
Leitern:
Mechanische Schiebeleiter1
Anstelleiter11
Hakenleiter4
Schlauch:
Anzahl der Meter1600
Dimensionen in mm flach gelegt75
Länge der einzelnen Schlauchstücken in m5-30
Schlauchverbindungen:
Schraubkupplungja
Gewindeweimarisch
Feuereimer18
Feuerhaken18
Rettungssäcke, Rettungsschläuche1
Gerätekarren und Wagen2
Strahlrohre11
Schlauchbrücken und Haspeln3
Petroleumfackeln2
Bekleidunggraue Stoffjoppen, Steigerausrüstung

Da sich der Übungsplatz in der Schützenhaushohle wegen seiner geringen Größe jedoch schlecht als Übungsplatz eignete, wurde der Feuerwehr im Jahre 1939 ein größeres Gelände im Weihertal zur Verfügung gestellt. Der Steigerturm aus der Gustav-Herrmann-Straße wurde in mehrwöchiger Arbeit von den Kameraden der Wehr abgebaut und auf den neuen Übungsplatz umgesetzt Neben dem Steigerturm konnte erstmals auch eine Schlauchwaschanlage erbaut werden.

Die fortschreitende Entwicklung der Technik brachte auch umwälzende Veränderungen im Feuerlöschwesen. Die mit Pferden bespannten Handdruckspritzen wurden am 9. Juli 1925 durch die erste Automobilspritze vom Typ Benz-Gaggenau abgelöst. Diese Spritze bewährte sich beim Brand des Schützenhauses.

Ein älterer Bürger erinnert sich: „Am 4. Dezember 1925, nachts 11.30 Uhr brannte das ehemalige Schützenhaus ‚Zur Luisenlust’ vollständig ab. Das alte Gebäude, zum großen Teil aus Holz, war morsch und mußte weg. Es war auch für die Vergnügungen der Schützengesellschaft viel zu klein. Es ist anzunehmen, daß der Brand absichtlich verursacht wurde. Das alte Gebäude ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Das ehemalige vollgummibereifte offene Feuerwehrauto ‚Benz-Gaggenau’ hat das Wasser vom alten Bad im Weihertal ununterbrochen die ganze Nacht hinauf auf die Höhe gepumpt. In dieser Nacht herrschte eine Kälte von mehr als Minus 20 °C. Bei Stillstand der Pumpen gefror sofort überall das Wasser. Die Schläuche waren am nächsten Morgen so gefroren, daß sie wie Langholz abtransportiert werden mußten.“

Das neu erbaute Schützenhaus wurde 1927 eingeweiht.

Im Jahre 1927 wurde auch der Feuerlöschverband mit Sitz in Stadtroda gegründet. Dem Verband mit seinen angeschlossenen 40 Gemeinden des Kreises oblag die Unterhaltung und Finanzierung von Feuerlöschgeräten und Fahrzeugen.

Weitere Anschaffungen der Stadtrodaer Freiwilligen Feuerwehr waren die 1929 gekaufte Schiebeleiter von 16 Meter Länge und die im Februar 1931 folgende Kleinmotorspritze (Koebe) mit einem Mannschaftsauto als Zugfahrzeug.

All diese vorhandene Technik kam beim Großfeuer 1932 in der Geraer Straße zum Einsatz, als die oberhalb der Post erbaute Richtersche Möbelfabrik fast völlig abbrannte. Nur unter großer Anstrengung gelang es damals, 2 Gebäudeteile des gesamten Komplexes vor dem Feuer zu retten.

Zur Verbesserung der Alarmierung der Feuerwehr wurde in dieser Zeit eine Klingelanlage angeschafft. Alle Wohnungen von Feuerwehrangehörigen waren mit dieser Klingelanlage verbunden. Ihre Zentrale war im Rathaus auf dem Marktplatz untergebracht. Diese Zentrale fiel der Bombardierung des Rathauses am 21. November 1944 mit zum Opfer und wurde nie wieder in Funktion gebracht. In jenen schrecklichen Jahren des zweiten Weltkrieges erhielt die Stadtrodaer Wehr mehrmalig Einsatzbefehle nach Bombenangriffen und Fliegerbeschuß. Bei der Vernichtung des Rathauses, neun Menschenleben waren zu beklagen, mußte das Übergreifen des Brandes auf die Nachbargebäude verhindert werden. Die im hinteren Bereich schwer beschädigte Apotheke konnte so durch den Einsatz der Wehr gerettet werden.

Der Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg (1945)

Mit dem Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg war auch die Neuformierung der Freiwilligen Feuerwehr mit neuen Mitgliedern notwendig. Es galt in allen Bereichen Voraussetzungen für den Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung zu schaffen. In mühevoller Kleinarbeit haben damals die Kameraden der Wehr mit ihrer oft mangelhaften Technik die Einsatzbereitschaft gewährleistet.

Auch die zusätzliche Forderung nach Bildung eines Katastrophenschutz-Zuges haben die 22 Kameraden der Stadtrodaer Wehr erfüllt.

Eine der ersten Maßnahmen war die Bildung einer Brandschutzkommission in allen Kreisen der damaligen DDR.

Im Kreis Stadtroda gehörten dieser Kommission an:

  • der Bürgermeister
  • die Landwirte Fritz Klinger und
  • Volkmar Schein
  • und als Vertreter der Feuerwehr die Kameraden Richard Arper und
  • Gerhard Lange.

Die vorrangige Aufgabe dieser Kommission bestand in der Sicherung der Landwirtschaft und der Kleinbetriebe vor Brandschäden.

Ein weiterer Schritt für den wirksamen Einsatz der Feuerwehren war die Bildung von Sektoren für das Zusammenwirken der Feuerwehren. Für den Sektor Stadtroda, mit seinen eingeschlossenen 19 Gemeinden, wurde Kamerad Gerhard Lange zum Sektorenleiter berufen.

Ihm zur Seite standen:

  • ein Stellvertreter für Schulung und Ausbildung und
  • ein Stellvertreter für Brandschutz

Mit der Einführung der Verordnung über die Statuten der Freiwilligen Feuerwehren wurde die gesamte Organisation der Freiwilligen Feuerwehren in den Betrieben und Gemeinden verbessert. So wurden in den Städten und Gemeinden aus den Sektoren die Wirkungsbereiche mit ihren Wirkungsbereichsleitungen entwickelt.

Sie übernahmen für die gesamte Ausbildung, die Schulungen, den vorbeugenden Brandschutz und die technische Ausrüstung die Verantwortung und Kontrolle. Durch die Arbeit der Wirkungsbereiche war eine kontinuierliche Ausbildung aller Wehren nach einheitlichen Ausbildungsplänen gesichert.

In den 50er und 60er Jahren fuhr die freiwillige Feuerwehr Stadtroda mit ihrem Löschfahrzeug LF 16 vom Typ Opel-Blitz zu den Brandeinsätzen. Einen wesentlichen Schwerpunkt bildete jedoch immer die Ausbildung. Auf dem Übungsgelände im Weihertal fand jeden zweiten Sonntagvormittag praktische Ausbildung statt. Löschangriffe, der Umgang mit der Technik, die Anerziehung von Mut und Geschicklichkeit an den Hakenleitern waren Teile der Ausbildung. Zu diesen praktischen Übungen kam selbstverständlich die theoretische Ausbildung. In ihrem selbstgeschaffenen Schulungsraum in einer ehemaligen Fleischerei unterhalb des Steinweges fanden jeden zweiten Donnerstag die Schulungen statt.

Zur Festigung der Zusammengehörigkeit war es selbstverständlich, daß die Kameraden auch zu geselligen Anläßen zusammenkamen. Einen Höhepunkt dieser Art feierte die Freiwillige Feuerwehr Stadtroda zu ihrer Festwoche anläßlich des 100-jährigen Bestehens der Wehr im September 1962. Tanzveranstaltungen, Platzkonzerte, eine Ausstellung und der Festumzug waren schon in jenem Jahre ein kultureller Höhepunkt in unserer Stadt. 1963 gründete Gerhard Lange eine Kulturgruppe der Feuerwehr. Sie bestand aus einer Tanzgruppe und einem Spielmannszug. Im Inventarverzeichnis des Spielmannszuges waren eingeschrieben: 6 Trommeln, 1 Pauke und 11 Querpfeifen. Selbstverständlich war, daß die 8 Frauen der Tanzgruppe auch Mitglieder der Feuerwehr wurden.

Natürlich mußte die Feuerwehr auch zum Bekämpfen zahlreicher Brände ausrücken. Der Großbrand in der Stadtrodaer Klingenstraße zu Pfingsten 1955, drei Doppelscheunen wurden durch die Flammen vernichtet; die zahlreichen Brände im Zeitzgrund entlang der Bahnlinie, Waldbrände durch Leichtsinn sowie Wohnungs- und Scheunenbrände sind hinlänglich in Erinnerung. So brach allein im Mai und Juni 1976 8mal Feuer an der Bahnlinie im Zeitzgrund aus, noch im Jahr 1986 mußte die Wehr fünfmal dorthin ausrücken. Durch Unachtsamkeit und Leichtsinn in Haus, Hof und Garten gab es zahlreiche Brände. Im April 1976 verstarb ein Bürger infolge der Brandverletzungen, die er sich beim Abbrennen einer Wiese zuzog. Durch fahrläßigen Umgang mit Propangas brannte im Mai 1978 eine Gartenlaube am Sportplatz ab. Der Wohnungsbrand am 14.11.1979 in der Gustav-Herrmann-Straße war ebenfalls auf fahrläßigen Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten zurückzuführen. Der schwerste Brand dieser Art war jedoch in der Straße des Friedens am 22. August 1985. 3 Häuser wurden damals vernichtet. Der Wohnungsbrand im Grüntal im Februar 1986 sowie der Garagenbrand in Quiria im Mai desselben Jahres sind weitere Brände, die auf ein nichtbrandschutzgerechtes Verhalten der Bürger zurückzuführen waren.

Eine Fahrlässigkeit besonders gefährlicher Art liegt vor, wenn Kinder in den Besitz von Streichhölzern und Feuerzeugen gelangen. Am 26.10.1979 wurde die Feuerwehr alarmiert, als in Magersdorf 2 Scheunen, durch Kinderhand entzündet, abbrannten und am 18.04.1980 in Seitenbrück eine Scheune vernichtet wurde. Dieser Chronik des Brandgeschehens könnten weitere Einsätze unserer Feuerwehr angefügt werden, da auch in der Industrie und Landwirtschaft Brände mit zum Teil erheblichen Sachschäden zu verzeichnen waren.

Nicht unerwähnt darf bleiben, daß die Kameraden der Wehr oft zur Beseitigung von Unwetterschäden ausrücken mußten. Das Beseitigen umgestürzter Bäume nach heftigen Stürmen aber vor allem der Einsatz nach heftigen Regenfällen zur Beseitigung von Hochwasserschäden stellten in den vergangenen Jahren immer wieder hohe Ansprüche an alle Mitglieder. In besonderer Erinnerung ist der August 1981.

Starke Gewitterregen am Sonntagabend (9.8.) und pausenlose Regengüße in der Nacht zum Montag (10.8.) selbst verursachten auch in unserem Kreis beträchtliche Schäden. Mehrfach mußten bereits in der Nacht Feuerwehren und Kräfte der Zivilverteidigung ausrücken, um z. B. die durch einen Erdrutsch gesperrte Straße bei Tröbnitz zu räumen, um Keller auszupumpen, Einlaufschächte und Rinnen frei zu halten. Dabei wurden sie von vielen freiwilligen Helfern tatkräftig unterstützt.

Zur Aufgabe der Stadtrodaer Freiwilligen Feuerwehr gehört auch der überörtliche Einsatz in Brand- und Havariefällen in etwa 20 Gemeinden unseres Kreises.

Entsprechend dieser Aufgabenstellung war es notwendig, daß in seiner Bausubstanz veraltete Feuerwehrgerätehaus nach den neuen Bedingungen und Erfordernissen zu gestalten. Auf Beschluß des örtlichen Rates unter Bürgermeister Heinz Rosenkranz und unter besonderer Unterstützung durch den Sekretär des Rates und Ratsmitglied für Inneres Ewald Kosik sowie dem damaligen Leiter der Abteilung Feuerwehr beim VPKA (Volkspolizei-Kreisamt) Stadtroda Hauptmann Richter bauten die Kameraden der FFw ab 1982 im Rahmen der Bürgerinitiative ihr Gerätehaus zu einem modernen Gebäude um. Das Projekt von Bauingenieur Frank Kroneberger, der auch als Bauleiter fungierte, sah im unteren Bereich einen modernen Garagentrakt vor.
 

Infolge dieser Maßnahme konnte dann auch der Freiwilligen Feuerwehr Stadtroda am 12. Januar 1984 ein Löschfahrzeug W50 LF 16 übergeben werden.

Im Jahre 1985 konnte die Feuerwehr Stadtroda nun auf einen Fahrzeugbestand mit

  • – 1 Löschfahrzeug W 50 LF 16
  • – 1 Tanklöschfahrzeug S 4000 TLF 16
  • – 1 Beleuchtungsanhänger BLA
  • – 1 Schlauchtransportanhänger STA
  • – 1 Schaumbildneranhänger SBA mit 400 Litern Schaumbildner

zurückgreifen.

Die Wehrleiter und Stadtbrandinspektoren

  • bis 1961 Kamerad Richard Arper
  • 1961 – 1963 Kamerad Paul Ruderisch
  • 1963 Erich Ohme
  • 1963 – 1965 Kamerad Wolfgang Just
  • 1965 – 1977 Kamerad Wolfgang Knorr
  • 1977 – 1979 Kamerad Helmut Straub
  • 1979 – 1981 Kamerad Wolfgang Knorr
  • 1981 – 1987 Kamerad Bernhard Wüstemann
  • 1987 – ???? Kamerad Wilfried Kallweit
  • ???? – 2000  Kamerad Werner Glück
  • 2000 – 2005 Kamerad Udo Schiering
  • 2005 – 2014 Kamerad Uwe Koch
  • seit 2014 Kamerad Hendrik Staps